29.05.2014

Der Wasserschaden aus der Dunstabzugshaube


Bei einem meiner Auftraggeber, einem Mieter in einem Mehrfamilienhaus aus den 1970er Jahren, haben sich im Frühjahr diesen Jahres plötzlich fleckige Verfärbungen auf der Tapete in der Nähe der Dunstabzugshaube  gezeigt. Beim Entfernen der Tapeten kam an der Rückseite derselben Schimmelpilzbefall zum Vorschein. Ein von der Vermieterin hinzugezogener Handwerker stellte stark erhöhte Messwerte bei Untersuchung der Bauteilfeuchte an der Wand fest. Die Befestigungselemente der Dunstabzugshaube sowie die Befestigungsschrauben waren stark angerostet.


Feuchteschaden im Bereich der Dunstabzugshaube in der Küche

Dunstabzugshauben werden zu tausenden  eingesetzt, um Kochwrasen abzusaugen, darin enthaltene Fette und Geruchsstoffe abzuscheiden und entweder im Umluftbetrieb wieder an den Raum abzugeben oder nach außen abzublasen.
Nun hat ein vom Vermieter beauftragtes Handwerksunternehmen, wohlgemerkt: ein Meisterbetrieb des Installateurhandwerks, festgestellt, dass so ein Gerät auch für die Entstehung eines Wasserschadens verantwortlich ist. Unglaublich? Gar ein Witz? - Nein keineswegs! Die entsprechende Feststellung wurde der Haftpflichtversicherung des Vermieters übersandt, der Mieter sei für die Entstehung der Schäden selbst verantwortlich, da an der Ausblasleitung  der Übergang zwischen dem flexiblen Rippenrohr und einer anschließenden Kunststoffleitung nicht fachgerecht ausgeführt war. Hier durch sei es zu Kondensation von Luftfeuchtigkeit an der Wand und mithin zu dem beanstandeten Schaden gekommen.
Um einen Leitungsschaden als Ursache für die Wasserflecken auszuschließen,  hat der gründliche Handwerker  aber vorsichtshalber  noch die Küche in der darüber liegenden Wohnung aufgeschlagen und die in der Wand verlegten Rohrleitungen inspiziert. Da es dort nichts verdächtiges zu sehen gab, wurde prophylaktisch noch ein Eckventil ausgetauscht, das Ganze wieder zugeputzt und der zerstörte Fliesenspiegel wieder instandgesetzt. Kosten: rund 600,--€ für “nur´mal nachschauen...”

Durch von außen in den Baukörper eindringendes Wasser hervorgerufene Schäden am Gebäude.

Ein Gang nach außen und ein Blick auf die Fassade wäre weit preiswerter gewesen und hätte die wahren Ursachen für den Schaden aufgedeckt. Dort waren nämlich unterhalb einer Dachterrasse verdächtige Salzausblühungen an der Fassade und Putzschäden, fleckige Verfärbungen an einem Fenstersturz deutlich sichtbar zu erkennen, typische Schadenssymptome also für von außen in den Baukörper eindringendes Wasser. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist hier die Abdichtung der Dachterrasse nicht mehr in Ordnung und muss erneuert werden. Die 600,--€ wären hier bestimmt sinnvoller investiert.

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