29.01.2016

Gebäudeenergieausweis, was ist der Sinn und Zweck dieses Dokuments?

Der Gebäude-Energie-Ausweis liefert eine Basis, den Heiz-Energieverbrauch verschiedener Gebäude miteinander zu vergleichen, um z.B. eine Entscheidung für oder gegen die Anmietung einer Wohnung zu treffen.

Ähnlich wie Sie sich sehr wahrscheinlich vor dem Kauf eines Autos über den Kraftstoffverbrauch informieren, liefert der Gebäude-Energie-Ausweis Ihnen Informationen über den voraussichtlichen Energieverbrauch zur Beheizung eines Gebäudes.
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Der Kraftstoffverbrauch eines Autos wird allgemein auf eine Fahrtstrecke von 100 km bezogen. So ist es mir bei einer angenommenen jährlichen Fahrleistung möglich, auszurechnen, wieviel Benzin ich hierfür kaufen muss und wieviel Euros mich der Spaß pro Monat oder im Jahr kostet.

Bei einem Haus oder einer Wohnung sind die Verhältnisse leider etwas komplizierter.  Hier kommt es beim Heizenergieverbrauch unter anderem auch noch auf die Witterung und die Lage des Hauses an. Die Witterung unterliegt von Jahr zu Jahr großen Schwankungen und ein Haus in freier Lage des Westerwalds braucht sehr wahrscheinlich deutlich mehr Heizenergie als das gleiche Haus in Freiburg in windgeschützter Lage an einem Südhang. Des weiteren übt das individuelle Heiz- und Lüftungsverhalten einen weiteren entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch aus.
Damit also Gebäude hinsichtlich ihres Energieverbrauchs miteinander verglichen werden können, müssen diese Einflüsse quasi herausgerechnet und durch ein Normklima und ein Norm-Nutzerverhalten ersetzt werden. Diese Aufgabe übernimmt der Energieberater bei der Erstellung des Energieausweises.

Da das Haus im allgemeinen nicht bewegt werden kann, wird der Energieverbrauch des Hauses im Gegensatz zum Auto nicht auf eine Fahrtstrecke sondern auf die beheizte Nutzfläche des Gebäudes bezogen. Die Gebäude-Nutzfläche setzt sich aus den beheizten Wohnflächen und den indirekt beheizten Flächen im Haus zusammen, z.B. dem Treppenhaus, welches durch die aus den Wohnungen abströmende Wärme indirekt beheizt wird. Im Mehrfamilienhaus wird die Gebäude-Nutzfläche pauschal durch einen 20%igen Aufschlag auf die beheizte Wohnfläche berechnet. Der Energiekennwert wird dann als Heizenergieverbrauch pro m² Nutzfläche und Jahr ausgewiesen.



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